Europäische Jugendcamps: Berichte der TeilnehmerInnen

Preisträgertreffen Viznov 16.–23. August 2005

Durch unsere Zeichnung Hitler und seine Taten gewannen Stephie und ich völlig unerwartet zwei Reisen in die Tschechische Republik, genauer gesagt nach Viznov. Stephie war sofort hellauf begeistert von unserem Gewinn, ich jedoch war dieser Sache eher skeptisch gegenüber eingestellt. Nach einigem hin und her konnten mich meine Familie und eine ganze Schar von Freunden überzeugen daran teilzunehmen und somit ging es am 16. August 2005 los .............................

Am Vormittag dieses Tages stiegen wir am Südbahnhof in unseren Zug, um drei Stunden später in Prag anzukommen. Natürlich waren wir furchtbar aufgeregt, denn es war zum Ersten mal in unserem Leben der Fall mit wildfremden Menschen immerhin eine ganze Woche zu verbringen, in einem Land mit anderer Sprache, Sitten und Gebräuchen.

Als wir dann endlich am Bahnhof ankamen kam es zur ersten und letzten Panne während der ganzen Woche. Wir konnten unseren Betreuer nicht finden, der uns abholen sollte. Wir waren total aufgelöst und verzweifelt. Was sollten wir tun? Schließlich warteten wir solange bis alle Menschen verschwunden waren und da fiel sie uns erst auf: eine etwas kleinere junge Frau, die wir in dem Trubel einfach übersehen hatten – Martina.

Gemeinsam mit ihr fuhren wir mit der U-Bahn und mit dem Bus zu unserer ersten Herberge mitten in Prag. Dort wurden wir so herzlich empfangen und ich konnte meine noch immer bestehende Skepsis schlussendlich überwinden. An diesem Abend stellten wir unsere Heimatländer vor, denn aus jedem Land wurden zwei Personen zu diesem Treffen geschickt. Es waren Jugendliche aus Russland, Zypern, Mazedonien, Kroatien, Slowenien, Italien, Ungarn, Deutschland, Holland, Polen, Rumänien und Belgien gekommen mit denen wir unendlich viel Spaß hatten. Am darauf folgenden Tag besichtigten wir den Hradschin, kauften Souvenirs und knipsten viele Fotos. Am Abend des zweiten Tages besuchten wir die Wasserspiele die zu den Klängen Mozarts, Dworschaks und Chopins auf und ab schossen.

Am nächsten Tag brachen wir zu unserem nächsten Ziel auf – Nachod. Dort angelangt bestiegen wir die Festung der Stadt, genehmigten uns ein ausgiebiges Mittagessen und wurden dann von der Bürgermeisterin ins Rathaus eingeladen, um dort im städtischen Gästebuch zu unterschreiben. Man fühlte sich wie ein berühmter Gast. Natürlich konnten wir danach noch bummeln gehen und alles mögliche zusammenkaufen.

Am selben Tag noch fuhren wir zu unserem Hauptziel, einer netten Jugendherberge nahe der polnischen Grenze in Viznov. Dort gab es eine ausgezeichnete Köchin, die uns mit köstlichen tschechischen Mehlspeisen verwöhnte. Dort spielten wir viele Spiele, tanzten, sangen gemeinsame Lieder und veranstalteten eine Art Eurovision Song Contest. Außerdem machten wir ein Lagerfeuer und es gab viele verschiedene Workshops. Wer wollte konnte sogar auf einer richtigen Steilwand klettern gehen.

Am vorletzten Tag kam der anstrengendste aber lustigste Teil an die Reihe. Wir unternahmen eine Rafting Tour. Auf einem kleinen Fluss versuchten wir es und es ging recht gut, abgesehen von ein paar Stürzen ins kalte Wasser......erm.........erm. Es war wirklich wunderschön.

Am letzten Tag unserer Reise, die – wie wir alle feststellen mussten – viel zu kurz war, packten wir unsere Sachen und schrieben uns gegenseitig Briefe, die geheim in Briefkuverts an einer Pinwand gesteckt wurden und jeder seine Briefe erst bei der Heimreise öffnen und lesen durfte. Das war wirklich eine tolle Idee, denn so konnte sich jeder ganz individuell bei einem Teilnehmer verabschieden.

Und so verging die Woche viel zu schnell. Um fünf Uhr Früh fuhren wir wieder nach Prag zurück wo wir uns am Flughafen nicht ganz ohne Tränen trennen mussten.

Es war wirklich eine der schönsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben machen durfte, denn man fühlte sich von Anfang an geborgen wie in einer großen Familie, das wurde mir auch von anderen Teilnehmern bestätigt, mit denen ich noch immer im regen Kontakt stehe.

Bemerkenswert finde ich auch, dass all unsere Betreuer aus ein und der selben Familie stammten, die uns dadurch das Gefühl des Zusammenhalts und der Geborgenheit noch besser vermitteln konnten.

Marc M. Mitteregger
Bundesrealgymnasium 14
Linzerstraße 146
1140 Wien

                                                                                                                                                                                                                                               
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