jung und alt – ZUSAMMENhalt!

Das Jahresthema von projekteuropa 2012 beschäftigt sich mit der Begegnung von Jung und Alt und auch mit dem eigenen Erwachsen werden und Altern. Gefragt sind persönliche Geschichten ebenso wie Arbeiten zu gesellschaftlichen Entwicklungen oder ganz andere Zugänge zum Thema.

Europäisches Jahr

Europäisches Jahr für Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen

Die Europäische Union hat 2012 zum Jahr für Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen erklärt.

Europäer/innen leben heute länger und länger gesund denn je. Dieser demografische Wandel bringt neue Herausforderungen mit sich. Altern ist ein Thema für alle Generationen und eine Frage der Solidarität in der Familie, dem persönlichen Umfeld wie der gesamten Gesellschaft. Solidarität zwischen den Generationen bedeutet Lebensqualität für alle.

Alle Generationen sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft und der Kultur des Zusammenlebens. Solidarität zwischen Jung und Alt leistet einen Beitrag zur kulturellen Entwicklung und Vielfalt.


Mögliche Projektthemen

Im Folgenden sind Vorschläge und Stichworte gesammelt, die sich mit den Auswirkungen einer sich verändernden Gesellschaftsstruktur beschäftigen. Die Sammlung soll als Anregung und Ausgangspunkt für eigene Ideen und Konzepte dienen.

1 ZUSAMMENHALT ZWISCHEN DEN GENERATIONEN

Verantwortung der Generationen für einander

Jede Generation trägt Verantwortung gegenüber einer anderen. Solidarität ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe und besteht aus Geben und Nehmen.

  • z.B. „Generationenvertrag“ als institutionalisierte Form der Solidarität
  • z.B. „Nachhaltigkeit“: heutige Generationen beeinflussen die Umwelt, in der kommende Generationen leben müssen

Klischees und stereotype Bilder

  • „Jede/r möchte erwachsen werden, aber keine/r möchte alt sein“
  • Neue, positive Bilder von älteren und jungen Menschen und ihrer Beziehung zueinander schaffen

Integration aller Gesellschaftsmitglieder

  • Begegnungen und Dialog zwischen Jung und Alt fördern
  • Gegenseitige Vorbehalte und Ängste thematisieren und überwinden
  • stärkeres Miteinander der Generationen statt Trennung einzelner Altersgruppen
  • „Design für alle“ – Berücksichtigung von Bedürfnissen aller Menschen bei der Gestaltung von Lebensraum (Wohnen, Umgebung, öffentliche Verkehrsmittel, Dienstleistungen etc.), z.B. Mehrgenerationenhäusern, barrierefreier Zugang ...

Anerkennung, Wertschätzung und gegenseitige Unterstützung

  • Anerkennung von Qualitäten, Erfahrungen, und Wissen, die ältere Menschen beitragen können – ebenso wie Qualitäten und Energien, die jüngere Menschen einbringen können.
  • Wertschätzung des Beitrags jeder Generation für die Gesellschaft
  • ehrenamtliche/freiwillige Tätigkeiten: soziales Engagement stärkt den Zusammenhalt und die Dialogfähigkeit zwischen den Generationen
  • Betreuung innerhalb und außerhalb der Familie in Form von unbezahlter aber „unbezahlbarer“ Unterstützung (z.B. Freiwilligentätigkeit in Vereinen, Kinderbetreuungsdienste, Besuchsdienste, „Nachbarschaftshilfe“ …)

Vielfalt der älteren Generationen nimmt zu:

  • wachsenden Gruppen älterer Menschen mit Migrationshintergrund
  • „die Alten“ gibt es nicht – Vielfalt der Lebensgestaltung im Alter nimmt zu

2 PERSÖNLICHE BEZIEHUNGEN

Die Gesellschaft wird zunehmend in Altersgruppen aufgeteilt, dadurch werden Unterschiede zwischen Jung und Alt stärker sichtbar. Oft haben jüngere kaum intensive Kontakte zu älteren Menschen (außer zu den Großeltern). Welches Bild haben Kinder und Jugendliche von älteren Menschen – und umgekehrt?

persönliche Erlebnisse, die verbinden

  • Wer erlebt noch einen gemeinsamen Alltag mit mehreren Generationen?
  • z.B. Was kann Oma/Opa, was Mama/Papa nicht kann?
  • „Geschichten & Geschichtliches“: ältere Menschen erzählen ihre eigene/ihre persönliche Geschichte
  • Erfahrungen weitergeben und voneinander lernen: unterschiedliche Lebenserfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten – Generationen können voneinander lernen

„Kulturunterschiede zwischen Jung und Alt“

  • andere Lebenserfahrungen bedingen andere Zeitperspektiven: Die jüngere Generation orientiert sich daran, was kommt (hast/kannst/bist du schon …?) – die ältere Generation orientiert sich daran, was war (hast/kannst/bist du noch …?)
  • verschiedene Normen und Haltungen und Werte

3 KONKRETE BEISPIELE UND VORSCHLÄGE

Die folgenden Beispiele dienen als Anregung und Impuls. Sie sind nicht als vollständige Auflistung zu verstehen. Darüber hinausgehende Ansätze und Einreichungen sind sehr willkommen!

Themenbörse VOLKSSCHULE

Wie stellst du dir „älter werden“ oder „alt-sein“ vor? Wie ist dein Kontakt zu älteren Menschen/zu deinen Großeltern? Wie war das Leben von alten Menschen vor 50/100 Jahren? Wie wird es in Zukunft sein?

  • ich (wir) in 50 Jahren
  • als Oma (Opa) noch jung war
  • was die ältere Nachbarin/der ältere Nachbar und ich gemeinsam haben
  • Oma, Opa und Europa (Europa im Wandel der Zeit)
  • ältere Menschen in meiner Umgebung
  • „jung und alt – ZUSAMMENhalt!“ – wir helfen uns gegenseitig
  • wenn ich einmal alt bin, dann …
  • Besuch im Altersheim: wenn ich einen Tag so alt wäre, dann würde ich …
  • Geschichten, die die Großeltern erzählen
  • Wieso hat das Handy des älteren Mannes/der älteren Frau so große Tasten?
  • Wenn ich einmal groß bin
  • Erklär doch mal … – Situationen, in denen ältere Menschen von Kindern oder Kinder von älteren Menschen lernen
  • Freiwilligenarbeit von Älteren / Freiwilligenarbeit für Ältere: Stelle Situationen dar, in denen junge und alte Menschen sich gegenseitig unterstützen

Themenbörse SEKUNDARSTUFEN

Diskussionen zum „demographischen Wandel“ sind häufig negativ besetzt, z.B. „Überalterung“ oder „Vereinsamung“. Ein lebendiger Dialog zwischen den Generationen hilft hingegen, Klischees und Vorurteile oder auch Ängste abzubauen und bietet die Möglichkeit, sich selbst und das Leben besser kennen zu lernen.

  • Graue Haare, Falten … ändert sich beim Älterwerden nur der Körper?
  • Einen Tag lang 70 sein – was wäre anders?
  • EurOPA gestern – EurOMA morgen: Die Geschlechterfrage über Generationen …
  • Welches Bild habe ich (haben wir) vom Alter(n)?
  • Geschichten & Geschichtliches
  • Pensionssystem und „Generationenvertrag“ – Modelle für die Zukunft?
  • Konflikte – Ausgrenzung – Entfremdung zwischen den Generationen
  • Schüler/innenheime – Altersheime. Ein Heim für alle Generationen?
  • Jugendkult und Angst vor dem Alter(n)?
  • (was) kann die Jugend von älteren Generationen lernen?
  • Zukunft gemeinsam meistern: Wie stellst du dir das Zusammenleben in einem Mehrgenerationenhaus vor?
  • Zukunft gemeinsam gestalten: Wie stellst du dir eine europäische „Stadt der Zukunft“ vor?
  • Beteiligung in gesellschaftlichen Prozessen – stärkere Einbindung von Jung und Alt