Jugendcamp Altenmarkt 2006

Veranstalter: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Organisation: STA-Travel, KulturKontakt Austria
Ort: »Ennstalerhof«, 5541 Altenmarkt, Austria, Tel: +43/6452/4870

Team der Jugenbetreuer/innen:
Lydia Blodgett, Österreich (Teamleiterin vor Ort)
Paul Merdzo, Österreich
Karoline Schober, Österreich
Véronique Schons, Luxemburg

Thema: »Spirit of Partnership in a plural Europe«
Teilnehmer/innen: 23
Zeit: August 19–25, 2006
Alter: 16–22

ALLGEMEINES:

23 Jugendliche aus 11 europäischen Ländern wurden als Preisträger/innen des europaweiten Wettbewerbes »Europe at School« zu einem Jugendtreffen nach Altenmarkt eingeladen.

Die Teilnehmer/innen kamen aus folgenden Ländern: Bulgarien (2), Deutschland (1), Italien (2), Kroatien (2), Österreich (5), Polen (2), Serbien (2), Slowakische Republik (2), Slowenien (1), Ungarn (2), Zypern (2).

Es geht darum, dass die Jugendlichen ihre Ideen und Erfahrungen austauschen, ein Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe entwickeln, Unterschiede und Gemeinsamkeiten entdecken, interkulturelles Lernen erfahren, gemeinsam zum Thema des Treffens arbeiten und diskutieren und nicht zuletzt das Gastgeberland ein wenig kennen lernen und viel Spaß haben!
Die Umsetzung all dieser Vorhaben fand mithilfe von Aktivitäten in Kleingruppen und in Workshops, mittels Besprechungen und Diskussionen im Plenum und durch Exkursionen und Ausflügen statt.

Die Arbeitssprache ist dabei Englisch, fast alle Teilnehmer/innen hatten ausreichende Sprachkompetenz, anfängliche Befangenheit wurde in den meisten Fällen während der Woche abgebaut.

Die Verteilung zwischen Mädchen und Burschen war dieses Jahr ausgeglichener als in den Vorjahren – 7 Burschen und 16 Mädchen kamen nach Altenmarkt – was sich für die Gruppendynamik positiv auswirkte.

WORKSHOPS:

2006 wurden folgende Workshops angeboten:

Living Art

(Véronique Schons, 8 Teilnehmer/innen)
Methode / Material: Körpersprache, Schauspiel, Musik, Licht
Ziele / Realisierung: Dieser Workshop zielt darauf ab, einen Blick hinter die Oberfläche von Handlungen auf die dahinterliegenden Werte zu werfen und bildet somit den Kontext zur Untersuchung von kulturellen Werten - der eigenen und wie der von anderen. Living Art verdeutlicht Komplexes durch Vereinfachung: Einfrieren eines Momentes in der Zeit, verlangsamen von Handlungen, wiederholen von Aktivitäten unter verschiedenen Blickwinkeln. Die Konzentration auf die Körpersprache ohne Sorge um Sprachkenntnisse, die Definition gemeinsamer Werte, Ängste und Träume europäischer Bürger/innen, die Zusammenarbeit auf eine gemeinsame Performance hin steigert das Verständnis für kulturelle Unterschiede ebenso, wie es hilft, die Sozialkompetenzen der Teilnehmer/innen zu entwickeln.

United in Diversity

(Paul Merdzo, 7 Teilnehmer/innen)
Methode / Material: Lesungen und Diskussion
Ziele / Realisierung: Die Teilnehmer/innen erlangen ein verbessertes Verständnis für die (wünschenswerten?) Unterschiede und (wichtigen?) Ähnlichkeiten in Europa. Hauptsächlich angesprochen werden folgende Aspekte: das Konzept von Kultur – interkulturelle Differenzen – Stereotypen, Vorurteile, Diskriminierung – Ethnozentrismus versus Ethnorelativismus – gemeinsame Grundwerte (z.B. Menschenrechte etc.). Den Teilnehmer/innen wurde größtmögliche Freiheit gewährt um ihr eigenes Konzept zu finden, die einzige Regel war, dass alle Gruppenentscheidungen im Konsens gefunden werden mussten. Das Ergebnis des Workshops war eine kleine Aufführung über die Bedeutung von kultureller Vielfalt, im Wissen dass nur Zusammenarbeit Unzulänglichkeiten auffangen kann und die Nutzung all der verschiedenen Vorteile ermöglicht.

Noise U up

(Karoline Schober, 7 Teilnehmer/innen)
Methode/Material: Stimme, Instrumente aus Alltagsgegenständen, »Körpermusik«
Ziel / Realisierung: Die gemeinsame Erarbeitung und Aufführung eines Stückes mit von einer Gruppe junger Menschen mit ihren unterschiedlichen Musikstilen – die alle in das gemeinsame Stück integriert sein sollten – war das Ziel. Voraussetzung ist die gegenseitige Präsentation der individuellen Musikstile, was die Gruppendynamik unterstützt. Der nächste Schritt ist die gemeinsame Zieldefinition, bevor die Gruppe an einer konkreten Umsetzung und Performance arbeiten kann. Musik ist ein den Jugendlichen sehr zugängliches Thema das hilft, Berührungsängste zu überwinden, das Eis zu brechen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Die erarbeitete »Neue Hymne Europas« fand ihre öffentliche Generalprobe im örtlichen Supermarkt von Altenmarkt (!) bevor sie am Abschlussabend aufgeführt wurde.

PROGRAMM

SAMSTAG 19.8. Ankunft der Teilnehmer/innen
Spaziergang, Erkundung der Umgebung der Jugendherberge
diverse Kennenlern-Aktivitäten
Abendessen
  • Abends: »Welcome Cocktail«
  • Vorstellung der Teilnehmer/innen und des Teams
  • Spiele um in Kontakt zu kommen
SONNTAG 20.8. Frühstück
Vorstellung des Themas des Jugendtreffens
Mittagessen
Arbeitsgruppen zum Thema
Vorbereitung des »Europäischen Abends« (Die Teilnehmer/innen
stellen ihre Heimat kurz vor)
Abendessen
Begrüßung durch Gabriele Bauer, KulturKontakt Austria
MONTAG 21.8. Frühstück
»ExcursionsTag«
Vormittags: Busausflug zur Salzmiene Hallein
(Jausenpaket wird bereitgestellt)
Nachmittags: Weiterfahrt nach Salzburg (Stadt): Möglichkeit Mozarts Geburtshaus zu besuchen, die Festung und zu einem Stadtspaziergang
Treffen mit Vertreter/innen des Landes-Europabüro Salzburg
Abendessen im Restaurant
Rückfahrt nach Altenmarkt
DIENSTAG 22.8. Frühstück
»Workshop-Tag«
Vorstellung der Workshops und ganztägiges Arbeiten in den Workshops zum Thema des Treffens
Mittagessen
Abendessen
MITTWOCH 23.8. Frühstück
Freier Vormittag
Mittagessen
Workshops in kleinen Arbeitsgruppen
Abendessen: Grillen
DONNERSTAG 24.8. Frühstück
Vormittags: Busausflug zu Jägersee und Liechtensteinklamm
Mittagessen
Workshops in kleinen Arbeitsgruppen
Abends: Präsentation der Workshops
ABSCHIEDS-PARTY!
FREITAG 25.8. Frühstück
Abreise der Teilnehmer/innen

STATEMENTS DER JUGENDBETREUER/INNEN

Die Woche war ein großer Erfolg, die Teilnehmer/innen waren großartig! Wie in den vorhergehenden Jahren war es sehr beeindruckend zu beobachten, wie der Europäische Geist nach nur ein bis zwei Tagen das Jugendtreffen erfasst hat. Am letzten Abend konnten wir beobachten wie sich die Teilnehmer/innen gegenseitig Sprüche und Widmungen auf ihre »Altenmark T-Shirts« schrieben. Es ist schwer zu glauben, wie in nur wenigen Tagen eine Gruppe von Individuen zu Freunden werden.

Meine Erwartungen wurden übertroffen! Die Idee junge Leute aus verschiedenen Ländern Europas zusammenzubringen macht dieses Projekt so besonders. Die Zusammenarbeit war sowohl intern im Team als auch mit den Mitarbeiter/innen des Ennstalerhofes sehr gut. Nachdem die Teilnehmer/innen ja bereits junge Erwachsene sind, brauchen auch die Betreuer/innen nicht die Rolle von Kindergärtner/innen zu übernehmen, sondern sind dazu da, die gegenseitige Annäherung zu unterstützen (Gruppenspiele), ein entsprechendes Programm vorzubereiten und durchzuführen (inkl. Exkursionen und Aktivitäten) und v.a. sicherzustellen, dass jede und jeder die Teilnahme am Jugendtreffen genießen kann (d.h. bestmögliche Unterstützung bei Sorgen, Gesundheitsfragen, Hilfestellungen bei der Umsetzung ihrer Ideen). Die Gruppe war großartig: aufgeschlossene und kommunikative Jugendliche. Auch die Gruppendynamik war die ganze Woche über gut. Für mich war es großartig zu beobachten, wie diese unterschiedlichen jungen Menschen eine Gruppe entwickelten, indem sie zusammen arbeiteten, sich über ihre Gefühle, Einstellungen und Erfahrungen austauschten und viel Spaß miteinander hatten!

Die »Europe at School«-Treffen bieten jungen Menschen eine ganz einzigartige Möglichkeit, Europa an der »Basis« zusammenwachsen zu lassen. Die Jugendlichen erhalten in diesen wenigen Tagen eine Sicht ihres Heimatkontinents, die in ihrer Vielfalt (leider) einzigartig ist und sie werden die Erfahrungen, Erlebnisse und das Gelernte dieser Zeit mit nach Hause nehmen und mit anderen teilen. Während der Treffen in Altenmarkt spürte ich manchmal eine Ahnung von Europa, wie es sein könnte, und es ist eine Ehre und macht mir große Freude, Teil dieses neuen Europa sein zu dürfen.


See you in Altenmarkt!


 

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